Geschichte des Vereins
Von der Vereinsgründung zur Metropolregion
Als der Verein Kurpfalz am 4. November 1949, ein halbes Jahr nach der Verabschiedung des Grundgesetzes, gegründet wurde, war die politische Kurpfalz seit fast 150 Jahren aufgelöst. Das einstige Kernland Europas war damals politisch, wirtschaftlich und kulturell an die Peripherie gedrängt. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Grenzen seitens der Alliierten verfestigt. Das geteilte Gebiet wurde den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz zugeordnet.
Der Verein Kurpfalz war einer der Verfechter der so genannten „Kurpfalzfrage“. Der Begriff wurde bereits in der Weimarer Republik geprägt und zielte auf die Problematik der Grenzlage der Rhein-Neckar Region ab. Die Anstrengungen des Vereins Kurpfalz, durch eine Neuordnung der Ländergrenzen, den historischen Kultur- und Wirtschaftsraum wiederherzustellen, blieben erfolglos. Um die durch die Ländergrenzen entstandenen Hemmnisse für die Raumentwicklung abzumildern, hat der Verein maßgeblich an der Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rhein-Neckar-Raum mitgewirkt. Meilensteine sind die 1951 gegründete kommunale Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar und der 1969 gebildeten Raumordnungsverband Rhein-Neckar. Mit dem 2006 gebildeten neuen Verband Rhein-Neckar und der Aufnahme der Region in den Kreis der europäischen Metropolregionen hat die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rhein-Neckar-Raum eine neue Qualität gefunden.
Der Verein Kurpfalz hat sich heute zur Aufgabe gemacht, die kulturelle Identität der ehemaligen Kurpfalz über die Ländergrenzen hinweg zu erhalten und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kurpfälzerrinnen und Kurpfälzer zu pflegen. In diesem Sinne hat er auch die Trägerschaft für die Kurpfalz-Bibliothek „Heinrich Vetter“ in Lorsch übernommen.